Widerstand durch Wissen
St. Wendel, 3. Juli 2025
Warum St. Wendel erst rechnen – und dann bauen sollte.
Teil 1: Wieviel Wohnraum braucht die Stadt wirklich?
Mit diesem Beitrag im „Blickpunkt St. Wendel“ startet unsere mehrteilige Sommer-Serie zur Wohnraumpolitik in St. Wendel. Grundlegende Daten zur Beurteilung der Wohnraumsituation in St. Wendel sind nicht vorhanden: kein Leerstandskataster, keine vollständige Baulückenbilanz, keine realistische Einschätzung der tatsächlichen Nachfrage. Die SPD-Stadtratsfraktion forderte im Juni eine professionelle Wohnraumbedarfsanalyse – erstellt von einem unabhängigen Büro. Der Antrag wurde abgelehnt. Eine professionelle Wohnraumbedarfsanalyse kostet nur einen Bruchteil dessen, was Fehlplanungen langfristig an Geld, Fläche und Lebensqualität verschlingen. Wer ohne Zahlen plant, handelt nicht mutig – sondern verantwortungslos.
Was aber sagen die Zahlen, die es gibt?
Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Wohnungsmarktprognose 2030, Stand 2025) liegt der Wohnungsneubaubedarf in St. Wendel bei 17,2 Wohnungen pro 10.000 Einwohner und Jahr. Das ergibt für die Kernstadt mit 9.400 Einwohnern einen Bedarf von rund 17 Wohnungen pro Jahr und 258 in 15 Jahren.
Noch konservativer rechnet der saarländische Landesentwicklungsplan: Er geht von 3,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner aus – das wären rund 33 Wohnungen jährlich, also 495 in 15 Jahren.
Der demografische Trend ist klar: weniger Haushalte, mehr Leerstand, geringerer Bedarf. Es gibt keine Grundlage dafür, weiter ins Grüne zu bauen.
Neue Baugebiete versiegeln Flächen, zerstören Natur und Klima und verursachen hohe Infrastrukturkosten für die Instandhaltung in der Zukunft – bei sinkenden Einwohnerzahlen. Die Kosten pro Kopf steigen. Gleichzeitig stehen in der Stadt Gebäude leer, Baulücken bleiben ungenutzt – und die Innenstadt verliert weiter an Leben.
Wohnraumpolitik braucht Daten, kein Bauchgefühl. Und einen Plan, der den Bestand klug nutzt – und nicht die Zukunft verbaut.
Kontakt: dialog@bi-missionshaus.de
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